Der Unterschied zwischen Duftsignatur versus Duftmarketing

Duftsignatur versus Duftmarketing

Duftmarketing funktioniert nicht von selbst. Eine Duftsignatur selbstverständlich.

Zunächst eine Provokation. Duftmarketing „funktioniert nicht.“ In der Branche werden Düfte angeboten, die die Verweildauer von Kunden im Laden verlängern sollen oder versprechen, die Produktivität der Kollegen im Büro zu steigern.

Doch hat die Produktivität und die Verweildauer nicht nur mit Duft zu tun. Wenn das Gesamtkonzept nicht stimmt, entstehen sogar gegenteilige Effekte.

Beispiele, wie man Duftmarketing falsch macht:

  • In einem Büro wird die Duftmischung „Produktiv“ ausgebracht. Doch das Management ändert nichts an seiner auf Kapazitätsauslastung basierenden Personalpolitik.
  • In einem Fitness- Studio duftet es klar, belebend und frisch. Die Musik ist jedoch so laut, dass keiner in seinen eigenen Lauf-,  Trainings-, Atemrhythmus kommen kann und das Personal hat auf Ernährungsfragen keine fundierten Antworten.
  • Beim Bäcker wird den ganzen Tag „frische Brötchen“ Duft ausgebracht. Das Backwerk ist jedoch vom Morgen.

Wie man den Sprung vom Duftmarketing zur Duftsignatur schafft:

Fragen Sie sich:
  • Wer sind wir?
    Die wahren Werte des Unternehmens/ der Abteilung herausfinden.

    • Das ist keine Chefsache. Da sind alle gefordert
  • Was denkt man über uns?
    Herausfinden, warum die Kunden, Klienten, Patienten etc. exakt zu Ihnen kommen.
  • Was soll man über uns denken?
    Welches Bild möchten Sie erzeugen in zukünftigen Interessenten?

    • und wie werden Sie, über den Duft hinaus, diesem Bild gerecht?

Wer kann Duftmarketing umsetzen?

Ein Duftkulturunternehmen kennt das Menschenwesen.

  • Welche Sozialen- und Kulturellen „Verabredungen“ müssen beim Kunden UND beim Personal beachtet werden?

Ein Duftkulturunternehmen kennt sich mit der Neurologie des Riechens aus

  • ist auf dem aktuellen Stand der Hirn- und Riechforschnung.

Und die wichtigste Frage:

Ist der Duft der Ihnen angeboten wird EINMALIG wie Ihr Unternehmen?

Ein erfolgreicher Außendienstler eines Duftmarketingunternehmens präsentierte mir bei einem Gespräch ein Fläschchen mit den Worten „den verkauf´ ich überall hin.“
Im Untertitel also an Fitnessstudios, Tagungsräume, Hotels und Toilettenbetreiber. Arme Kunden dieses fleißigen Verkäufers.

Beispiel für ein gelungenes Projekt

Der Auftraggeber in Berlin macht etwas für mich kompliziertes. Das höchst divergente Team an drei Standorten berät öffentliche Verwaltungen in Sachen Software und Prozessabläufe und programmiert, konfiguriert und integriert entsprechende Programme.

Das Unternehmen ist 6 Jahre am Markt, von 2 auf 20 Mitarbeiter gewachsen und schickt sich an, in weiteren 6 Jahren ein Team von 200 zu beschäftigen.

Wie riecht all so etwas?

Dazu geholt wurde ich von der Marketingfirma Kveln im richtigen Moment. Denn die vier größten Firmenschätze, die Firmenwerte, das „Momentum“ war nach 5 Monaten verschiedener Prozesse herausgearbeitet, erste Visuals, Typografie, Slogans wurden DEM GESAMTEN TEAM vorgestellt.

Und dann trat ich, der Parfumeur, vor die überraschte Mannschaft, erzählte von der Bedeutung des Dufts im Leben und rannte schon weit offene Türen ein.

Vier Arbeitsgruppen modellierten aus von mir den vier Firmenwerten entsprechenden Duftsignaturen und ein paar dutzend anderen Stoffen IHRE Vision des Firmendufts. Es entstanden innerhalb von 2,5 Stunden im Team eigene Kompositionen.

Hiernach entwickelte ich diese Kompositionen weiter. Es entstanden fünf neue Entwürfe, die nun zur Abstimmung durch die drei Geschäftsstellen gereicht wurden. Das Votingverfahren (Abbildung) hat sich das Team selbst ausgedacht.

Abschluss. Die Duftsignatur für die Geschäftsräume

Gestern erreichte mich das Abstimmungsergebnis und in den nächsten Wochen werden leicht zu wartende Duftautomaten, die zum Interieur der jungen Firma passen aufgestellt.
Die Beduftung der Firmenräume beginnt.

Zusammenfassung

  • Die Belegschaft entwickelte gemeinsam mit Marketingprofis ihr Profil für die Firmenzukunft
  • CI Farben, Schriften, Slogans wurden nach den evaluierten WERTEN entwickelt
  • ein Raumduft wurde mit einem Profi entwickelt
    • ALLE kennen den Duft schon (Compliance Stufe 1)
    • Eine große Mehrheit hat diesen Duft als DEN BESTEN gewählt (Compliance Stufe 2)

Perspektive dieses Raumduftprojekts:

  • Wo auch immer KollegInnen in den Niederlassungen arbeitet, kommen diese „nach Hause.“ In ein vertraut duftendes Umfeld, an dem man aktiv mitgearbeitet hat.
  • Zur Diskussion steht, auch Messestände und Infomationsmaterial zu beduften. So dehnt sich diese Wertebotschaft weiter aus in dem, wie erwähnt sonst sehr trockenen und theoretischen Umfeld der Verwaltungs IT und -Organisation.